“Was für ein Bullshit!“

Lefevere wütend nach Bennett-Distanzierung

Von Kevin Kempf

Foto zu dem Text "Lefevere wütend nach Bennett-Distanzierung"
Nimmt manchmal kein Blatt vor den Munde: Teamchef Patrick Lefevere | Foto: Cor Vos

29.10.2020  |  (rsn) - Sam Bennett (Deceuninck – Quick Step) kam im Massensprint der 9. Etappe als Erster über den Zielstrich, wegen eines doppelten Schulterremplers auf dem Schlusskilometer wurde der Ire allerdings nachträglich distanziert. Sein Team reagierte wütend auf die Entscheidung der Jury.

Deceuninck verkündete auf Twitter bereits den 100. Grand Tour-Etappensieg in der Geschichte der belgischen Mannschaft. Dann aber kam die Nachricht, dass ein Schultercheck des zweimaligen Tour-de-France-Etappensiegers im letzten Kilometer gegen Emils Liepins (Trek – Segafredo) von der Jury kontrolliert werden würde.

27 Minuten nach der Überquerung des Zielstrichs wurde endlich mitgeteilt, dass Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) der Etappensieger sei. “Nach einer Beschwerde eines anderen Teams – dessen Fahrer sich in den Zug von Sammie (Bennett), der seine Position verteidigte, eindrängen wollte – wurde Sam von den Rennkommissaren distanziert“, beurteilte Deceuninck – Quick Step die Szene auf Twitter.

Teamchef Patrick Lefevere machte seinem Unmut noch wortgewaltiger Luft. "Was für ein Bullshit! Er [Bennett] war in seinem Zug und der Trek-Fahrer [Liepins] wollte ihn rausziehen. Aber wir kennen die Inkompetenz der UCI und ihres Videobeweises schon lange“, wetterte der Belgier. In einem weiteren Tweet fügte er an: “Ein Sprintzug muss respektiert werden und Sam Bennett verteidigte seine Linie.“

Dagegen beurteilte Trek-Segafredo-Teammanager Luca Guercilena die Szene ganz anders. “Zuerst wurde er [Liepins] von deinem Zug von Ackermanns Hinterrad gedrängt, dann hat Bennett zwei Mal versucht, ihn in einer vollkommen inkorrekten und sinnlosen Weise zu Fall zu bringen. Die Fernsehbilder sind deutlich genug. Da braucht man keinen Videobeweis“, twitterte der Italiener. Das wollte Lefevere wiederum nicht auf sich sitzen lassen. "Wie viele Sprints hat er [Liepins] gewonnen? Wo war dein Sprintzug“, fragte er Guercilena.

Lefevere ist für seine aufbrausenden Kommentare bekannt. Noch im August twitterte er nach dem durch Dylan Groenewegen (Jumbo – Visma) verursachten Sturz seines Sprinter Fabio Jakobsens bei der Polen – Rundfahrt: “Ich werfe ihm einen Mordanschlag vor. Nicht mehr und nicht weniger. Sie müssen ihn ins Gefängnis werfen. Ich werde vor Gericht ziehen.“ Einen Tag später nahm er diese Äußerungen wieder zurück.

Der letzte Kilometer der 9. Etappe im Video:

 

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