Neue Erkenntnisse durch Operation Aderlass

Doping-Proben der Tour de France 2017 werden erneut getestet

Foto zu dem Text "Doping-Proben der Tour de France 2017 werden erneut getestet"
Hinweisschild zur Dopingkontrolle. | Foto: Cor Vos

30.05.2020  |  (rsn) - Wie die belgische Zeitung Het Nieuwsblad berichtet, sollen als Folge der Operation Aderlass Dopingproben aus den Jahren 2016 und 2017 Nachtests unterzogen werden. Das tun die Anti-Doping-Agenturen dann, wenn verbesserte Analysemöglichkeiten zu einem zum ursprünglichen Testzeitpunkt noch nicht bekannten Dopingmittel bestehen. 

Het Nieuwsblad berichtet, dass sich die erneuten Tests auf ein unbenanntes Dopingprodukt amerikanischen Ursprungs konzentrieren, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Analyse von Proben aus der Tour de France 2017 liege. "Aufgrund zusätzlicher Informationen [...] haben wir die relevanten Proben identifiziert und die ersten Analysen durchgeführt. Wir verzichten darauf, weitere Kommentare abzugeben", erklärte ein CADF-Sprecher gegenüber Het Nieuwsblad. Die erneute Analyse der Proben aus den Jahren 2016 und 2017 findet Berichten zufolge in den Labors in Seibersdorf (Österreich) und in Köln (Deutschland) statt.

"Zu dieser Zeit gab es eine Reihe verbotener Substanzen, die auf dem regulären Pharmamarkt nicht verfügbar waren und für die es in den Labors keine optimalen Nachweismethoden gab. In der Zwischenzeit wurden diese Methoden verbessert", sagte Peter Van Eenoo vom Anti-Doping-Labor im belgischen Gent gegenüber Het Nieuwsblad.

Grund der neuen Testung ist das Geständnis des ehemaligen Schweizer Profis Pirmin Lang vor drei Monaten im Rahmen der Operation Aderlass. Acht Radprofis und 13 Athleten aus anderen Sportarten wurden im Zuge der Operation Aderlass, die öffentlich bekannt wurde, als die österreichische Polizei im Februar 2019 in Seefeld in Tirol Razzien bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften durchführte, bislang mit Doping in Verbindung gebracht oder gar überführt.  

Die deutsche Polizei verhaftete daraufhin den Arzt Mark Schmidt, ehemals Mannschaftsarzt bei Gerolsteiner und Milram, nach einer Razzia in seiner Klinik in Erfurt. Schmidt sitzt seitdem in Haft und wartet auf das Gerichtsverfahren. Bisher wird gegen Fahrer aus sechs Ländern - Österreich, Deutschland, der Schweiz, Kroatien, Slowenien und Italien – ermittelt, die Teil des Doping-Netzwerks gewesen sein sollen.

Stefan Denifl, Georg Preidler, Pirmin Lang und Danilo Hondo haben alle Doping gestanden. Alessandro Petacchi und Kristijan Durasek wurden von der UCI für zwei bzw. vier Jahre gesperrt. Auch Kristijan Koren und Borut Bozic sollen ebenfalls verbotene Methoden oder Substanzen verwendet haben.

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