Sieg zum Guangxi-Auftakt vor Ackermann

Gaviria kommt zum Saisonfinale in Schwung

Foto zu dem Text "Gaviria kommt zum Saisonfinale in Schwung"
Fernando Gaviria (UAE Team Emirates, li.) gewann den Guangxi-Auftakt knapp vor Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

17.10.2019  |  (rsn) - Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) könnte in China eine auch in Folge von Verletzungen enttäuschende Saison zu einem versöhnlichen Ende bringen. Der 25-jährige Kolumbianer, der nach seinem vorzeitigen Ausstieg beim Giro d’Italia auf die Tour de France verzichten musste und in den Sprints der Vuelta a Espana keine Rolle spielte, entschied am Donnerstag die 1. Etappe der 3. Tour of Guangxi für sich und übernahm mit seinem fünften Saisonsieg auch die Führung im Gesamtklassement.

Gaviria setzte sich auf drei Runden um Beihai herum nach 135,6 Kilometern in einem engen Sprint gegen den Pfälzer Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) durch und sicherte sich wie bereits 2017 den Auftakt des letzten WorldTour-Rennens der Saison. Dritter wurde der Italiener Matteo Trentin (Mitchelton - Scott), Rang vier belegte Phil Bauhaus (Bahrain - Merida). Mit dem zweimaligen U23-Meister Max Kanter (Sunweb) auf Position sechs kam ein weiterer der deutschen Sprinter in die Top Ten.

“Ich war am Hinterrad eines Fahrers von Bahrain - Merida (Bauhaus, die. Red.) und hatte die Geduld und die Coolness, bis zum letzten Moment zu warten, ehe ich antrat. Und ich hatte dann genügend Power in meinen Beinen, um zum Sieg zu sprinten“, sagte Gaviria, der vor zwei Jahren sogar die ersten drei und insgesamt vier Etappen der Tour of Guangxi gewinnen konnte.

Das dürfte ihm diesmal schwer fallen, weil Ackermann ein hartnäckiger Gegner sein wird. Der 25-Jährige präsentierte sich in Beihai in starker Spätform und trat nach guter Vorarbeit seines Anfahrers Rüdiger Selig wohl etwas zu zeitig an, wie früh er selbstkritisch nach dem Rennen eingestand. “Ich habe meinen Sprint vielleicht ein bisschen zu früh angezogen. Es gelang Gaviria, auf den letzten Metern von hinten an mir vorbeizuziehen und den Sieg zu holen, aber es war sehr knapp“, befand Ackermann, dessen Team personell geschwächt antrat, nachdem Andreas Schillinger aus gesundheitlichen Gründen absagen musste.

Dennoch blieb Ackermann zuversichtlich, den angestrebten Tagessieg, es wäre sein zwölfter in dieser Saison, im Verlauf der Rundfahrt noch einfahren zu können. “Es gibt noch mehrere Chancen für einen Etappensieg, und jetzt wissen wir, dass das Team gut in Form ist. Deshalb sehen wir den kommenden Etappen mit Zuversicht entgegen“, fügte er an.

Auch wenn es nicht zum zweiten Saisonsieg nach dem Erfolg bei der Coppa Bernocchi reichte, zeigte sich auch Bauhaus nach seiner Vorstellung optimistisch. “Ich war in einer guten Position, nur auf den letzten 3-400 Metern ist mir die Kraft etwas ausgegangen“, sagte der 25-Jährige. “Aber es war ein guter Start mit diesem vierten Platz. Heute haben wir etwas unter dem warmen Wetter gelitten, aber ich denke, wir können uns an den nächsten Tagen noch verbessern.“

So lief das Rennen:

Auf dem dreimal zu bewältigen Rundkurs, der über fast vollständig flaches Terrain führte, bildeten Josef Cerny (CCC), Mikkel Honoré vom ohne Sprinter angetretenen Deceuninck-Quick-Step-Team sowie Ryan Mullen (Trek - Segafredo) ein Ausreißertrio, das sich schon früh davonmachte, aber nur knapp drei Minuten an Vorsprung zugestanden bekam. Neben Bora - hansgrohe kontrollierten Bahrain - Merida und UAE Emirates das Geschehen im Feld, das die Spitzengruppe bereits 45 Kilometer vor dem Ziel wieder einfing.

Nach einer schnell vereitelten Konterattacke von Rémi Cavagna (Deceuninck - Quick-Step) und Michael Schwarzmann (Bora - hansgrohe) probierten es auf den letzten zehn Kilometern Stundenweltrekordler Victor Campenaerts (Lotto Soudal) und Julius van den Berg (EF Education First), doch die Sprinterteams ließen sich nicht überraschen und stellten die beiden drei Kilometer vor dem Ziel.

Im Finale waren es dann Bora - hansgrohe sowie Mitchelton - Scott, die ihre beiden Kapitäne aussichtsreich lancierten. 250 Meter vor dem Ziel trat der Deutsche Meister von 2018 an, doch Gaviria wartete lange am Hinterrad von Bauhaus, ehe er am Streckengitter entlang nach vorne zog und Ackermann um wenige Zentimeter noch abfing.

Es war sein erster Sieg seit dem 13. Mai, als er die 3. Giro-Etappe gewonnen hatte - damals vor dem Franzosen Arnaud Demare (Groupama - FDJ) und dem Deutschen, der in Beihai Zweiter wurde, nachdem er 2017 den dritten Platz belegt hatte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.10.2019Kanter beendet erste Profisaison mit Erfolgserlebnissen

(rsn) - Wie die anderen deutschen Sprinter auch stand Max Kanter (Sunweb) bei der am Dienstag zu Ende gegangenen Tour of Guangxi im Schatten von Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe), der sich auf der S

22.10.2019Deceuninck - Quick-Step auch 2019 das erfolgreichste Team

(rsn) - Im achten Jahr in Folge hat das Team Deceuninck - Quick-Step so viele Siege eingefahren wie sonst keines. Für Nummer 68 sorgte am Dienstag Enric Mas, der zum Saisonabschluss die Tour of Guang

22.10.2019Ackermann gelingt perfekter Abschied in die Winterpause

(rsn) - Mit einem Sieg hat sich Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) in die Winterpause verabschiedet. Der 25-jährige Pfälzer sicherte sich die von einem Sturz im Finale überschattete 6. Etappe der

22.10.2019Highlight-Video der Schlussetappe der Tour of Guangxi

(rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat in China zum Abschluss der 3. Tour of Guangxi seinen zweiten Tagessieg gefeiert. Der 25-jährige Pfälzer gewann die 6. Etappe über 168,3 Kilometer mi

22.10.2019Hosking sprintet in Guangxi zum Abschiedssieg

(rsn) - Mit einem Sieg hat sich Chloe Hosking nach drei Jahren vom Team Alé Cipollini verabschiedet. Die 29-jährige Australierin, die in der kommenden Saison für den US-Rennstall Rally UHC unterweg

22.10.2019Ackermann gewinnt Schlussetappe, Mas feiert Gesamtsieg

(rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat in China zum Abschluss der 3. Tour of Guangxi nochmals zugeschlagen. Der 25-jährige Pfälzer gewann die 6. Etappe über 168,3 Kilometer mit Start und

21.10.2019Trentin blieb zum vierten Mal nur Rang drei

(rsn) - Von der letztjährigen Tour of Guangxi kehrte Matteo Trentin (Mitchelton - Scott) mit einem Etappensieg nach Hause zurück. Bei der morgen zu Ende gehenden 3. Auflage der letzten WorldTour-Run

21.10.2019Ackermann kommt nicht aus Gavirias Windschatten heraus

(rsn) - Ein Déjà-vu lieferten die Sprinter am längsten Tag der 3. Tour of Guangxi. Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) gewann die 212,2 Kilometer lange 5. Etappe von Liuzhou nach Guilin im Massens

21.10.2019Highlight-Video der 5. Etappe der Tour of Guangxi

(rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat bei der 3. Tour of Guangxi seinen zweiten Tagessieg knapp verpasst. Der 25-jährige Pfälzer musste sich am Montag auf der 5. Etappe über 212,2 Kilomet

21.10.2019Gaviria gewinnt 5. Etappe vor Ackermann, Bauhaus Vierter

(rsn) - Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) hat bei der 3. Tour of Guangxi seinen zweiten Tagessieg knapp verpasst. Der 25-jährige Pfälzer musste sich am Montag auf der 5. Etappe über 212,2 Kilomet

20.10.2019Großschartner: “Ich fühlte mich nicht so gut in Form“

(rsn) - Die Königsetappe der Gree-Tour of Guangxi endete für Felix Großschartner (BORA – hansgrohe) mit Platz fünf nicht nur erfolgreich, sondern markierte auch eine spezielle Rückkehr für den

20.10.2019Mas auf bestem Weg zum perfekten Abschied von Deceuninck

(rsn) - Bis in den Herbst hinein verlief die Saison für Enric Mas (Deceuninck - Quick-Step) enttäuschend. Der Spanier blieb vor allem bei der Tour de France weit hinter den Erwartungen zurück und s

Weitere Radsportnachrichten

22.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 17. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

22.05.202418-jähriger Brite Brennan steigt 2025 bei Visma auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.05.2024Sellajoch neue Cima Coppi beim Giro d´Italia

(rsn) – Eigentlich hätte am Stilfserjoch die Cima Coppi der diesjährigen Austragung des Giro d´Italia vergeben werden sollen, jene Auszeichnung für den höchsten überquerten Punkt der Rundfahrt

22.05.2024Walscheid: “Wünsche mir, dass Fahrer nicht nur Gehaltsposten sind“

(rsn) – Die Diskussionen um die Verkürzung der 16. Giro-Etappe am Dienstag und den Weg dorthin in den Stunden vor der späten Entscheidung durch Rennveranstalter RCS beschäftigen das Peloton auch

22.05.2024Pogacar hat keine Gnade, aber verteilt ´Trostpflaster´ an Pellizzari

(rsn) – Ende der 1990er und Anfang der 2000er war der Giro d´Italia noch fest in Hand der einheimischen Fahrer, die von 1997 bis 2007 keinen ausländischen Sieg zuließen. Es folgten noch die Erfo

22.05.2024Arensman im Kampf um Weiß von Defekt und Thomas gebremst

(rsn) – Er schaute sich um. Er schaute sich nochmal um. Und nochmal. Aber sein Kapitän kam einfach nicht. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) fuhr also mit gebremstem Schaum auf den letzten Kilomete

22.05.2024Power to the Peloton: Mit Einigkeit bekommen Fahrer ihren Willen

(rsn) – Der Radsport hat sich am Dienstag auf der 16. Etappe des Giro d´Italia einmal mehr nicht mit Ruhm bekleckert. Und das lag nicht am nächsten überlegenen Sieg von Tadej Pogacar (UAE Team Em

21.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

21.05.2024Nach Rückkehr auf Rang zwei Optimismus bei Martinez und Bora

(rsn) – Noch ist nichts in Sack und Tüten. Aber der nächste Schritt ist gemacht. Der nächste Schritt für Daniel Martinez und Bora – hansgrohe, den Giro d’Italia 2024 mit der maximalen Ausbeu

21.05.2024Zum Abschluss der Kletter-Trilogie zweimal Passo Brocon

(rsn / ProCycling) – Die Kletter-Trilogie bei diesem 107. Giro d'Italia endet mit einer klassischen Etappe durch die Dolomiten: relativ kurz, aber dennoch intensiv, mit 4.200 Höhenmetern auf 159 Ki

21.05.2024Majka: “Ich habe Tadej gesagt, dass er fahren soll“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat seinen fünften Tagessieg beim diesjährigen Giro d’Italia 2024 (2.UWT) eingefahren. Allerdings musste die 16. Etappe wurde wegen Schneefall und extre

21.05.2024Highlight-Video der 16. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat beim 107. Giro d’Italia die Konkurrenten zum wiederholten Mal stehenlassen und seinen fünften Tagessieg eingefahren. Der 25-jährige Slowene entschie

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)