Sanremo- und Roubaix-Siege fehlen noch

Gilberts Motivation ist noch immer monumental

Foto zu dem Text "Gilberts Motivation ist noch immer monumental"
Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

11.01.2019  |  (rsn) - Zum Saisonstart 2018 kündigte Philippe Gilbert (Deceuninck - Quick-Step) an, auch noch die noch fehlenden zwei der insgesamt fünf Monumente in seine Siegesliste eintragen zu wollen. Im Jahr zuvor hatte der Belgier die Flandern-Rundfahrt gewonnen und damit den dritten der prestigeträchtigsten Klassiker. Sein Quick-Step-Team erfand passend dazu den griffigen Slogan “Strive for five“ (Streben nach den Fünf). Doch nach einer eher ernüchternden Saison mit nur einem Sieg war davon bei der Teampräsentation in Calpe keine Rede mehr.

"Wir haben beschlossen, das nicht mehr in unserer Kommunikation zu verwenden", sagte ein etwas verlegen wirkender Gilbert dazu, betonte aber: "Die Idee dahinter bleibt." Das bedeutet, dass der mittlerweile 36-jährige Belgier noch Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix gewinnen will. Während die Aussichten bei der Königin der Klassiker nach seinem 15. Platz in der vergangenen Saison so schlecht nicht zu sein scheinen, dürfte ein Coup beim ersten Monument fast unmöglich sein. 2018 beendete Gilbert das Rennen auf Rang 75, seine besten Platzierungen waren dritte Plätze 2008 und 2011. "Ich weiß, dass es kompliziert ist. Es gibt eine Chance, die klappt, und viele Chancen, die nicht klappen. Aber es ist immer noch meine Motivation", so Gilbert in Calpe.

Der vor allem in der ersten Saisonhälfte wieder prall gefüllte Kalender sieht den ersten Einsatz in Frankreich bei der Tour de Provence vor, ehe Gilbert zur belgischen Saisoneröffnung bei Het Nieuwsblad startet. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, als er sich für Tirreno-Adriatico entschied, wird der Weltmeister von 2012 diesmal wieder Paris-Nizza in sein Programm nehmen, ehe es nach Italien zu Mailand - Sanremo geht. Bei der “Primavera“ dürfte Gilbert sogar nur die dritte Option bei Deceuninck - Quick-Step sein. Das Team wird in erster Linie auf den Italiener Elia Viviani und den Franzosen Julian Alaphilippe setzen. "Mailand-Sanremo ist ein Ziel, aber wir haben zwei starke Kandidaten dort. Es wird nicht einfach für mich“, gestand er ein.

Noch keinen Gedanken an Rücktritt

Dafür dürfte es für ihn bei Paris-Roubaix besser aussehen, zumal mit Niki Terpstra der Gewinner von 2014 das Team verlassen hat und mit Zdenek Stybar wohl “nur“ noch ein weiterer Podiumskandidat im Aufgebot stehen wird. Ein großer Sieg dürften auch Gilberts Chancen auf einen neuen Vertrag bei der belgischen WorldTour-Mannschaft erhöhen. Der Klassikerspezialist würde nur zu gerne bei Deceuninck - Quick-Step bleiben, auch wenn Team-Manager Patrick Lefevere bereits ankündigte, einem Fahrer in Gilberts Alter keinen Zweijahresvertrag mehr anbieten zu können. Der allerdings denkt noch nicht an Rücktritt.

"Zunächst mal werden wir schauen, wie die Ergebnisse in den kommenden Monaten sein werden, Patrick wird entscheiden, aber es wäre gut, wenn wir zu einer Vereinbarung kämen“, sagte der Routinier, ohne allerdings einen nochmaligen Wechsel auszuschließen. “Es gab schon Teams, die bei mir angefragt und um Gespräche gebeten haben. Ich schließe die Tür vor keinem“, betonte er - es war wohl auch ein dezenter Hinweis an Lefevere, dass Gilbert auch im fortgeschrittenen Radsportalter noch über Optionen verfügt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.03.2020Alaphilippe: “Mein bisher schönster Sieg“

(rsn) - Vor fast genau einem Jahr feierte Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) den größten Sieg seiner Karriere. Der Franzose entschied am 23. März 2019 nach 291 Kilometern den Frühjahrskl

24.03.2019Die Jagd zum Poggio hinauf war zu schwer für die Sprinter

(rsn) - Im Highspeed-Finale von Mailand-Sanremo wurden auch die Hoffnungen der Sprinter auf den Sieg beim italienischen Frühjahrsklassiker hinweggefegt. Nur 5:50 Minuten benötigten Julian Alaphilipp

24.03.2019Anstrengendes Primavera-Debüt für Schönberger

(rsn) – Mailand-Sanremo ist nicht nur das erste der fünf Monuments des Radsport, es ist auch das längste Profi-Rennen des Jahres. 291 Kilometer waren gestern von der lombardischen Hauptstadt zur V

24.03.2019Mailand-Sanremo: Novo - Nordisk wie bei einem Teamzeitfahren

(rsn) - In den WorldTour-Rennen versuchen die Zweitdivisionäre nach Kräften, ihre Einladungen durch eine besonders offensive Fahrweise zu rechtfertigen. Nicht anders war es am Samstag bei der 110. A

24.03.2019Bonifazio: Tempo 80 war zu schnell für mögliche Begleiter

(rsn) - Am Ende der 291 Kilometer von Mailand nach Sanremo landete Niccolo Bonifazio (Direct Energie) unter ferner liefen auf Rang 131 mit 6:31 Minuten Rückstand gegenüber Sieger Julian Alaphilippe.

24.03.2019Alaphilippe lieferte auf der Via Roma sein Meisterstück ab

(rsn) - Kaum eine Ãœberraschung war es, dass auch im vierten WorldTour-Eintagesrennen ein Fahrer der Deceuninck - Quick-Step-Mannschaft die Nase vorn hatte. Und auch den Namen Julian Alaphilippe hatte

23.03.2019Für Degenkolb lief nur bis zum Poggio alles traumhaft

(rsn) - Auch wenn er nicht zum engen Favoritenkreis beim 110. Mailand-Sanremo gehörte, war John Degenkolb (Trek - Segafredo) doch mit Zuversicht beim ersten der fünf Monumente gestartet. Bis ins Fin

23.03.2019Highlight-Video des 110. Mailand-Sanremo

(rsn) - Nach einer Galavorstellung seines Deceuninck-Quick-Step-Teams hat Julian Alaphilippe beim 110. Mailand-Sanremo den bisher größten Coup seiner Karriere gelandet. Der 26-jährige Franzose gewa

23.03.2019“Seltsamer Sprint“ - Sagan wird Vierter auf der Via Roma

(rsn) - Auch bei der neunten Teilnahme konnte sich Peter Sagan (Bora - hansgrohe) nicht seinen Traum vom ersten Triumph bei Mailand-Sanremo verwirklichen. Nach 291 Kilometern beim ersten großen Früh

23.03.2019Naesen schnuppert am Sieg, Van Aert mit grandiosem Debüt

(rsn) - Zwar müssen die Belgier seit nunmehr 20 Jahren auf einen Sieg bei Mailand-Sanremo warten – 1999 triumphierte Andrei Tschmil –, doch Oliver Naesen (AG2R) war am Samstag als Zweiter ganz na

23.03.2019Alaphilippe auch bei La Primavera unschlagbar

(rsn) - Auf der Via Roma war der Topfavorit auch der stärkste Fahrer: Erstmals in seiner Karriere gewann Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) mit Mailand-Sanremo eines der fünf Monumente.

23.03.2019Alaphilippe triumphiert auf der Via Roma

(rsn) - Julian Alaphilippe (Deceuninck - Quick-Step) ist beim 110. Mailand-Sanremo seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat den ersten Triumph bei einem der fünf Monumente gefeiert. Der 26 Jahr

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Die Flandern-Rundfahrt im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die Flandern Rundfahrt ist für viele Radsport-Fans neben Paris-Roubaix das Highlight des Frühjahrs. Das belgische Monument führt über mehr als 260 Kilometer und zahlreiche Hellinge, den ku

28.03.2024Tour-Siegerin Vollering “überrascht“ von SD-Worx-Ankündigung

(rsn) –Demi Vollering hat sich verwundert über die Mitteilung ihres Teams SD Worx – Protime gezeigt, das in Person von Sportdirektor Danny Stam gegenüber GCN den zum Saisonende bevorstehenden Ab

28.03.2024Van Aert erfolgreich operiert - Giro-Debüt ungewiss

(rsn) – Einen Tag nach seinem schweren Sturz bei Dwars door Vlaanderen ist Wout van Aert nach Angaben seines Teams Visma – Lease a Bike erfolgreich operiert worden. Ob der 29-jährige Belgier rech

28.03.2024Appell an die Zuschauer: “Haben Sie Respekt vor den Fahrern“

(rsn) – Wenige Tage vor der 108. Flandern-Rundfahrt (1. UWT / 1. März), haben Tomas Van Den Spiegel, Geschäftsführer des Veranstalters Flanders Classics, und Carina Van Cauter, die Gouverneurin R

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine