Einige Deiner Teamkollegen sind so genannte „professionelle Hobbyfahrer“, die nebenbei ihre Brötchen verdienen und sich in ihrer Freizeit auf das Rad schwingen. Wie viel Aufwand betreibst Du momentan für den Radsport?
Seit Anfang 2005 kann ich mich voll und ganz auf den Radsport konzentrieren.
Bei Köln-Schuld-Frechen konntest Du die zweite Garde der deutschen Sprinter um Steffen Radochla und Robert Wagner in Schach halten. Siehst du Dich eher als reiner Sprinter oder doch mehr als den Tom Boonen von Regiostrom-Senges, einen Alleskönner im klassischen Bereich?
Als reinen Sprinter sehe ich mich nicht. Bei Köln-Schuld-Frechen war es ja so, dass Jens Mouris und ich an der 1000-Meter-Marke attackiert hatten, so kam es erst gar nicht zu einer typischen Sprintentscheidung. Meine Stärken sehe ich eher bei den klassischen Eintages-Rennen und Rundfahrten, denn auch im Zeitfahren kann ich vorne mitfahren.
Du bist jetzt im dritten Jahr bei Markus Ganser. Das Team scheint Jahr für Jahr strukturell einen Schritt nach vorne zu machen. Wie empfindest Du die Entwicklung des Teams und was glaubst Du, was die Zukunft für Regiostrom-Senges noch zu bieten hat?
Es stimmt - das Team ist von Jahr zu Jahr professioneller geworden. So haben wir zum Beispiel seit vergangenem Jahr mit Hans-Jürgen Juretzek einen sportlichen Leiter, der sich ausschließlich um uns Fahrer kümmern kann. Da er vorher selber für das Team fuhr, kennt er sich in allen Bereichen ideal aus. Darüber hinaus stehen Markus Ganser als Teammanager eine ganze Reihe weiterer Betreuer zur Verfügung. Man konnte es ja bei der Teampräsentation deutlich sehen, wir haben momentan 15 Fahrer und der gesamte Betreuerstab macht inzwischen bereits ca. 30 Personen aus.
Dein persönlicher Weg könnte durch 2006 völlig neue Richtungen annehmen. Haben größere Teams schon angeklopft?
Es gibt noch keine Kontakte. Aber ich hoffe natürlich bald für ein großes Team fahren zu können. Doch zunächst kommen noch viele wichtige Rennen, auf die ich mich konzentrieren will.
Welche Umwege würdest Du in Kauf nehmen, um radsportlich nach oben zu gelangen? Könntest Du Dir, ähnlich wie Stefan Schumacher letzte Saison bei Shimano, einen Umweg über das Professional Continental-Ausland vorstellen, um dadurch näher an die Pro Tour zu kommen?
Darüber mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Ich will die anstehenden Rennen gut bestreiten, danach sehen wir mal weiter.
Lass uns doch einfach mal orakeln: Markus Eichler fährt im Jahre 2008 als Kapitän einer Pro Tour-Mannschaft durch die Lande und hat als solcher natürlich freie Auswahl beim Rennkalender. Welche Rennen wären für Dich dabei unabdingbar?
Das ist eine tolle Idee. Wenn es denn soweit kommen sollte, wären Rennen wie beispielsweise die Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix oder die Deutschland-Tour dabei.
Wie lauten Deine nächsten Ziele für die Saison?
Nach “Rund um Düren“ und “Rund um Köln“ geht es direkt weiter zur Niedersachsen-Rundfahrt und zur Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. Außerdem möchte ich auch den Henninger Turm mit einem guten Ergebnis bestreiten.