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Verdächtiger Rasmussen "Heute ist ein guter Tag"

Für Dänemark darf Michael Rasmussen nicht mehr starten - bei der Tour schon. Die Vorwürfe, er habe mehrfach gegen die Meldepflicht verstoßen, weist er im Interview zurück. Er fühle sich bestens: "Ich habe nichts Falsches getan."

SPIEGEL ONLINE: Herr Rasmussen, der Dänische Radsportverband (DCU) hat Sie aus dem Nationalkader verbannt, weil Sie mehrfach Ihrer Meldepflicht gegenüber dem Weltverband UCI nicht nachgekommen seien. Was sagen Sie zu den Vorwürfen?

Rasmussen: Es ist ein Missverständnis. Man hat mich falsch informiert. Ich bin sauer auf den dänischen Verband, weil ich nichts getan habe. Mich trifft keine Schuld.

SPIEGEL ONLINE: Machen Sie es sich damit nicht zu einfach? Sie müssen wegen möglicher Dopingkontrollen dem UCI Ihren Aufenthaltsort mitteilen und sind laut DCU in den vergangenen 18 Monaten dreimal wegen Ihrer Versäumnisse verwarnt worden.

Rasmussen: Ich verwahre mich gegen alle Verdächtigungen. Sicher ist, dass es keinen positiven Dopingtest von mir gibt. Dabei bin ich im Juni außerhalb von Wettkämpfen mehrere Male getestet worden.

SPIEGEL ONLINE: Es wird diskutiert, Sie von der weiteren Tour-Teilnahme auszuschließen. Hätten Sie für eine solche Entscheidung Verständnis?

Rasmussen: Ich habe nichts Falsches getan. Es wäre völlig unverhältnismäßig, wenn ich nicht mehr starten dürfte. Natürlich fahre ich weiter.

SPIEGEL ONLINE: Beeindruckt Sie die Entscheidung Ihres Landesverbandes gar nicht?

Rasmussen: Ich fühle mich bestens heute, ich trage schließlich das Gelbe Trikot. Was gibt es Schöneres? Es ist ein guter Tag.

Aufgezeichnet von Jörg Schallenberg, Montpellier