"Jetzt ist das Team anerkannt"

VN: Rang acht durch Gerrit Glomser, das Sprinttrikot für Florian Stalder, alle acht Fahrer im Ziel und Platz 14 unter 20 Teams in der Mannschaftswertung – macht das Lust auf mehr?
Morscher: “Ja natürlich. Das hätten wir vorher so unterschrieben. Von der Position her war es für uns gegenüber den Pro-Tour-Teams auch einfacher: Wir konnten defensiv fahren und auf unsere Chance warten.”

VN: Hat man für diese Leistungen auch seitens der Tour de Suisse Anerkennung gespürt?
Morscher: “Sehr sogar. Tourdirektor Armin Maier, mit dem ich schon beim Saeco-Team zusammen gefahren bin, ist sehr zufrieden mit uns. Das Volksbank-Team war auch bei den Fans in aller Munde, das haben wir auch an der Strecke gespürt. Man hat uns fast als eine Schweizer Mannschaft gesehen. Mit der guten Platzierung von Gerrit Glomser und dem Gewinn des Sprinttrikots durch Florian Stalder ist auch das mediale Interesse gestiegen. Wir sind ein international anerkanntes Team geworden.”

VN: Die Erwartungshaltung für die Österreich-Rundfahrt und die Deutschland-Tour sind jetzt gestiegen?
Morscher: “Wir sind auf jeden Fall nicht mehr in einer so ungewissen Position wie vor vier Wochen. Wir haben als Team Stärke gezeigt, der Sportliche Leiter Thomas Kofler und ich haben immer an Glomser geglaubt. Er ist ein loyaler Sportskamerad, der vielleicht zuletzt etwas Pech hatte. Wir werden aber bei beiden Rundfahrten wieder als Team denken müssen, so wie bei der Tour de Suisse.”

VN: Hat man für die Tour de Suisse 2008 schon die Einladung in der Tasche?
Morscher: “Nein, das wäre noch zu früh. Aber man hat sich bei der Tour lobend über uns geäußert, wir haben uns gut verhalten – und hoffen jetzt, dass wir im November wieder eine Einladung bekommen.”

VN: Fernziel bleibt die Teilnahme an einem der großen Klassiker wie Giro oder Tour de France. Wann lässt sich dieses Vorhaben verwirklichen?
Morscher: “Klar hoffen wir, da einmal mitzutun. Das ist aber in erster Linie eine Budgetfrage. Wir müssten eine Pro-Tour-Lizenz lösen und entsprechende Leute als Verstärkungen einkaufen. Wir sagen nicht, dass es unmöglich ist, man darf aber auch nichts übers Knie brechen.”

VN: Wie stehen die Chancen für die Staatsmeisterschaften in Podersdorf?
Morscher: “Nach dieser Woche sind sicher alle motiviert, aber das wird auch die Konkurrenz sein. Alle können die Aufgabe unbelastet angehen. Wir sind neun Fahrer und werden heuer als Team besser agieren und reagieren können als in den letzten Jahren.”