Interview mit dem Deutschen U23-Zeitfahr-Meister

Schachmann: "Jetzt würde ich auch gerne mal Weltmeister werden"

Foto zu dem Text "Schachmann:
Maximilian Schachmann wurde in Streufdorf Deutscher Zeitfahr-Meister der U23. | Foto: Cor Vos

25.06.2016  |  Maximilian Schachmann hat im letzten Anlauf bei den Deutschen Meisterschaften den Zeitfahrtitel der U23 gewonnen. Im Interview mit radsport-news.com sprach der 22-jährige Berliner am Freitag in Streufdorf über das Rennen, seine weiteren Saisonpläne und seine Aussichten auf einen Profivertrag.

Maximilian Schachmann, Glückwunsch zum Meistertitel. Kann man von einem Favoritensieg sprechen?
Maximilian Schachmann: Nach dem Vize-Weltmeistertitel im letzten Jahr bin ich schon als Favorit in das Rennen gegangen. Dennoch ist es immer schwer zu gewinnen. Ich habe mich darauf gut vorbereitet und bin jetzt froh, dass es so ausgegangen ist und ich so souverän gewinnen konnte.

Haben Sie sich in Ihrem letzten U23-Jahr auch selbst unter Druck gesetzt, nach dem Motto: "Heute muss es klappen!“?
Schachmann: Ein Stück weit schon. Ich bin bei den Straßenrennen bis jetzt eine für mich sehr gute Saison gefahren. In den Zeitfahren konnte ich leider nicht immer mein komplettes Potenzial abrufen, das hat mich ein bisschen unglücklich gemacht. Deswegen bin ich umso glücklicher, dass das heute so gut geklappt hat und ich mir auch selbst beweisen konnte, dass Zeitfahren weiterhin so gut funktioniert.

Was war heute schwieriger: die wellige und kurvige Strecke oder die heißen Temperaturen?
Schachmann: Das ist schwer zu sagen. Die Strecke war schwierig, die Hitze hatte jeder. Aber ich denke, ich kann mit solchen Temperaturen ganz gut umgehen, und da es ja ein Zeitfahren ist, ist es eigentlich immer hart, auch wenn der Kurs flach ist und die Temperaturen angenehm sind. Zeitfahren steht ja dafür, dass man immer Vollgas gibt.

Wie geht es jetzt in der Saison weiter?
Schachmann: Ich stehe im erweiterten Kader für Rio. Die Olympia-Nominierung ist morgen und ich denke, ich habe eine Chance. Am Ende wird das von den Verantwortlichen entschieden und die Nominierung wird ausschlaggebend dafür sein, wie meine weitere Saison abläuft. Ziel ist die Tour de l'Avenir, die Tour de France der U23, dort will ich nochmal ein gutes Ergebnis zu fahren. Im Herbst folgt dann bei der WM in Katar das Zeitfahren.

Da werden Sie nochmal alles raushauen?
Schachmann: Ja, das Zeitfahren ist natürlich das oberste Ziel, denn es ist nun mal meine Disziplin. Letztes Jahr war ich Vize-Weltmeister, jetzt würde ich auch gerne mal Weltmeister werden. Ich war schon mehrmals nicht so weit davon entfernt, und das soll schon einmal klappen. Heißer wird’s in Katar auf jeden Fall, das war eine gute Übung heute. Die Strecke ist natürlich komplett das Gegenteil zur heutigen, und es wird nochmal eine spezielle Vorbereitung dafür geben. Dann hoffe ich, das ich top vorbereitet und mit Super-Form an den Start gehen und alles abrufen kann.

War das heute schon eine Empfehlung für einen Profivertrag?
Schachmann: Ja, ich denke schon, aber ich habe mich auch letztes Jahr schon mit meinen Leistungen empfohlen. Dieses Jahr bin ich auch gute Rennen gefahren. Wir haben eine bärenstarke Mannschaft, das heißt, man ist nicht jedes Rennen Kapitän, sondern hat auch oft eine Helferrolle auszuüben. Dann heißt es einfach arbeiten. Da wir das Farm-Team von Etixx-Quick-Step sind, sehen das auch die Verantwortlichen im großen Profi-Team, dann wird sich da drüber ausgetauscht. Da zählen nicht nur die reinen Ergebnisse, sondern auch das ganze Drumherum.

Wie sehen Sie Ihre Chancen, bei Etixx-Quick-Step unterzukommen?
Schachmann: Ich stehe im Kontakt und ich denke ich habe gute Chancen, dass es was wird.

Gibt es schon Angebote anderer Teams?
Schachmann: Jetzt noch nicht, aber das geht meistens auch erst im August los. Etixx ist mein großes Ziel. Ich hatte letztes Jahr nach der WM schon ein paar Anfragen, aber ich habe mich dazu entschieden, das Jahr noch einmal zu nutzen, um mich weiter zu entwickeln. Das ist jetzt das letzte Jahr U23. Ich bin unter den Fittichen von Jörg Werner, und ich denke, der hat dafür ein sehr gutes Gespür. Marcel Kittel und Tony Martin haben das ganz ähnlich gemacht. Die waren beide sehr stark, haben das vierte U23-Jahr noch absolviert und man weiß ja, wo die beiden jetzt stehen.

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