Interview zu Lüttich-Bastogne-Lüttich

Thurau: "Am Sonntag noch mal in die Vollen gehen"

Foto zu dem Text "Thurau:
Björn Thurau | Foto: Wanty-Groupe Gobert

21.04.2016  |   (rsn) - Björn Thurau fährt seit Beginn der Saison für das belgische Team Wanty-Groupe Gobert. Der 27-Jährige ist bei den Ardennen-Klassikern als Helfer für seinen Kapitän Enrico Gasparotto eingeteilt. Der Italiener gewann das Amstel Gold Race und fuhr auch als Fünfter des Flèche Wallonne ein Spitzenresultat ein. Thurau wird am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich starten – dem Rennen, das sein Vater Dietrich Thurau 1979 als bisher letzter Deutscher gewinnen konnte.

Bei der Eröffnung der Ardennen-Woche am vergangenen Sonntag hat Ihr Team mit dem Sieg von Enrico Gasparotto viele Favoriten überrascht. Auch beim Flèche Wallonne wurde mit dem fünften Platz ein Spitzenergebnis eingefahren. Welche Rolle haben Sie innerhalb des Teams bei den Ardennen-Rennen?

Thurau: Jeder im Feld weiß, dass Enrico Gasparotto in den Ardennen einer der Favoriten ist. Darum ist es meine Aufgabe, ihn im Finale zu unterstützen. So soll ich zum Beispiel in der zweiten Rennhälfte, wenn das Rennen schwer gemacht wird, die Gruppen abdecken und damit es für Gasparotto offen halten. Der Plan ist, vorne präsent zu sein und nicht hinten in Bedrängnis zu kommen. Ich denke, das hat beim Amstel und beim Flèche ganz gut geklappt.

Sie sind als kämpferischer Fahrer bekannt, der immer wieder mit Attacken auf sich aufmerksam macht. Beim Flèche Wallonne haben Sie ausgerechnet im Scharfrichter des Rennens, der Mur de Huy, angegriffen. Kommen diese giftigen Anstiege der Ardennen Ihrer Fahrweise entgegen?

Thurau: Attacken sind immer eine Frage der Form und der Verfassung am Renntag. Im Moment fühle ich mich gut und konnte deswegen auch Akzente setzen. Aber generell ist das nicht gerade das Terrain, das ich das ganze Jahr haben möchte. Da gibt es ganz andere Fahrer, die hier stärker sind. Das hat auch mit meiner Körpergröße (1,93 Meter, d. Red) zu tun. Diese kurzen Anstiege liegen eher den kleinen, spritzigen Fahrern. Ich bevorzuge Berge, die noch drei bis vier Kilometer länger und nicht ganz so extrem steil sind.

In der Vergangenheit gab es immer wieder erfolgreiche Attacken bei Lüttich-Bastogne-Lüttich und lange wurde den aggressivsten Fahrern im Peloton die größten Chancen bei diesem Monument zugesprochen. Können wir am Sonntag mit Angriffen von Ihnen rechnen?

Thurau: Enrico ist uneingeschränkt der Kapitän. Sollte er nicht seinen besten Tag erwischen, kann ich als zweiter Mann versuchen, vorne dabei zu sein. Mit dieser Taktik werden wir auch in Lüttich auftreten. Aber natürlich müssen wir erst einmal schauen, wie sich das Rennen entwickelt.

Zum ersten Mal in Ihrer Karriere fahren Sie alle drei Rennen der Ardennen-Woche: Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich. Wie anstrengend erleben Sie diese Woche, die zum Abschluss den wohl härtesten Klassiker des Jahres bereithält?

Thurau:  Richtig, es ist eine Premiere für mich. Ich bin schon die Kombination Amstel und Lüttich bei Europcar gefahren, aber noch nie alle drei Rennen zusammen. Und diese Woche hat es schon in sich. Nach Amstel war ich für zwei Tage ziemlich müde und dann kam schon der Flèche. Da brauchte ich die erste Rennstunde, um erst einmal die Beine freizufahren. Ansonsten bin ich generell der Typ, der Rennen braucht, um die Form aufzubauen. Daher bin ich ganz glücklich darüber, dass ich dieses Jahr die komplette Woche fahre. Gerade sind die Beine gut und ich hoffe, dass ich am Sonntag nochmal in die Vollen gehen kann.

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.04.2022Poels bescherte Team Sky den ersten Sieg bei einem Monument

(rsn) – Wout Poels bescherte 2016 dem Team Sky im siebten Jahr des Bestehens endlich den ersten Sieg bei einem der fünf Radsport-Monumente. Der 28-jährige Niederländer verwies bei der unter extre

25.04.2016Alaphilippe: "Wir Fahrer haben manchmal ein Hundeleben"

(rsn) – Ohne einen Sieg in einem der großen Klassiker endet für Etixx-Quick-Step die Frühjahrssaison. Auch bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gelang keinem Fahrer des belgischen

25.04.2016Valverde wurde an der Côte de la Rue Naniot überrascht

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wäre es wahrscheinlich lieber gewesen, wenn die Organisatoren beim 102. Lüttich-Bastogne-Lüttich auf die Côte de la Rue Naniot verzichtet hätten. Der zwar

25.04.2016Schneestürme, Kälte und ein Überraschungssieger

(rsn) - Heftige Schneestürme, bittere Kälte, strahlender Sonnenschein und einen Überraschungssieger - die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich bot den Zuschauern am Sonntag ein großes Spekt

25.04.2016Kostete ein zu kleiner Gang Albasini in Ans den Sieg?

(rsn) – Das australische Orica-GreenEdge-Team war bei den Ardennen-Klassikern mit dem Ziel angetreten, eines der drei Rennen zu gewinnen. Die besten Chancen gestand die Sportliche Leitung dabei Mich

24.04.2016Geschke: "So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt"

(rsn) - Ein kleiner Becher heißer Tee war für Simon Geschke (Giant-Alpecin) nach der 102. Austragung des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich die größte Wohltat. Obwohl der Etappensieger der letz

24.04.2016Erst auf der Zielgeraden in Ans ging Konrad die Kraft aus

(rsn) – Patrick Konrad (Bora-Argon 18) hat seine herausragende Form vom Giro del Trentino mit nach Belgien genommen und bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich einen erstklassigen 15. Pl

24.04.2016Poels triumphiert bei "La Doyenne", Albasini knapp geschlagen

(rsn) – Wout Poels (Sky) hat die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der 28 Jahre alte Niederländer entschied bei extrem schlechten Witterungsbedingungen den letzten der drei Arde

24.04.2016Bora-Chef Denk: "Bei Valverde bleiben, ist die beste Taktik"

(rsn) - Auf den drei Bergetappen des Giro del Trentino, der Freitag zu Ende ging, glänzten die Bora-Argon-18-Talente Emanuel Buchmann (23) und Patrick Konrad (24) in Spitzengruppen. Heute stehen die

24.04.2016Nibali: "Die Beine werden nicht viel besser reagieren"

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) zählt Jahr für Jahr zu den Profis, die in der Favoritenliste zu Lüttich-Bastogne-Lüttich auftauchen. Auch bei der heute stattfindenden 102. Auflage des Ardennen-

24.04.2016Thurau plant Angriff an der Redoute - wenn die Beine mitmachen

(rsn) - In den Ardennen ist Björn Thurau (Wanty – Groupe Gobert) auf der Flucht. Beim Amstel Gold Race und dem Flèche Wallone attackierte der Sohn des ehemalige Tour-Stars Didi Thurau aus dem Feld

24.04.2016Valverde sorgt sich mehr ums Wetter als um den neuen Anstieg

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) kann am heutigen Sonntag zum Abschluss der Ardennen-Kampagne ein weiteres Kapitel Radsport-Geschichte schreiben. Sollte der Titelverteidiger die 102. Auflage vo

Weitere Radsportnachrichten

25.05.2024Pogacar schreibt ein weiteres Kapitel Geschichte

(rsn) – 50 Jahre lang gelang es keinem Fahrer außerhalb der Riege der Sprinter mehr als vier Etappen beim Giro d´Italia zu gewinnen. Eine Bestmarke, die Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) schon am

25.05.2024Highlight-Video der 20. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Der Slowene Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) unterstrich mit einem Parforce-Ritt über den Monte Grappa seine Vormachtstellung bei der 107. Austragung des Giro d´Italia und wird wohl am S

25.05.2024Bettiol fährt bei Boucles de la Mayenne allen davon

(rsn) – Die aus einem Prolog und drei Etappen bestehende Rundfahrt Boucles de la Mayenne (2. Pro) hat mit dem Italiener Alberto Bettiol (EF Education – EasyPost) einen neuen Gesamtführenden. Der

25.05.2024Dritte Norwegen-Etappe geht an Meeus

(rsn) – Der Belgier Jordi Meeus (Bora – hansgrohe) durfte auf der 3. Etappe der Norwegen-Rundfahrt, die über 173 Kilometer von Sola nach Egersund führte, über seinen ersten Saisonerfolg jubeln

25.05.2024Majka: “Tadej ist Superman“

(rsn) – Er ist und bleibt der Dominator der 107. Ausgabe des Giro d'Italia. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) rast auf der vorletzten Etappe zu seinem sechsten Etappenerfolg in diesem Jahr und baut

25.05.2024Sieg Nummer 6 - Pogacar fliegt auch über den Monte Grappa

(rsn) – Mit Stil hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) die letzte Bergetappe des 107. Giro d’Italia gewonnen. Auf dem 20. Teilstück von Alpago nach Bassano del Grappa über 184 Kilometer setzte s

25.05.2024Wiebes mit nächstem Tagessieg bei RideLondon Classique

(rsn) – Nachdem sie am Freitag schon die 1. Etappe der Ford RideLondon Classique (2.WWT) gewinnen konnte, legte Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) auf der 2. Etappe noch eins drauf. In Maldon war s

25.05.2024Van Aert bei Comeback in Norwegen wieder am Boden

(rsn) - Zwei Monate sind nach dem folgenschweren Crash von Wout van Aert (Visma – Lease A Bike) bei Dwars Door Vlaanderen vergangen und bei der Tour of Norway (2.Pro) gibt der Belgier nun sein Rennc

25.05.2024Welche Sprinter schaffen es über Agathaberg und Schloss Bensberg?

(rsn) – Das "älteste Profiradrennen Deutschlands", wie sich Rund um Köln selbst nennt, geht am Sonntag in seine 106. Auflage. Zwischen Start und Ziel am Rheinauhafen dreht das Peloton einmal mehr

25.05.2024Mountainbiker Flückiger von Dopingvorwürfen freigesprochen

(rsn) – Der Schweizer Mountainbiker Mathias Flückiger, der vor knapp zwei Jahren wegen eines angeblichen Dopingvergehens im Rahmen der Schweizer Meisterschaften provisorisch gesperrt wurde und dess

25.05.2024Zabel sagt “Ciao Ciao“: Rund um Köln wird zum Abschiedsrennen

(rsn) – Wenn am Sonntag um 10:45 Uhr am Harry-Blum-Platz der Startschuss fällt, wird es für einen im Starterfeld ein ganz besonderer Tag sein: Rick Zabel bestreitet beim 106. Rund um Köln sein le

24.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Boucles de la Mayenne - (2.Pro, FRA)
  • Tour of Norway (2.Pro, NOR)